Kleine Meldung, grosse Nachricht

Am Freitagabend, irgendwo zwischen Büroschluss und dem Nirwana des Datenalls, trudelte eine brisante Medienmitteilung in den elektronischen Briefkasten. Der Schweizer Fussballverband setzt die Zusammenarbeit mit der Sportart beim Schweizer Cup, der wegen der Vermarktungsfirma nun Swisscom Cup heisst, nicht fort.

Korrekt müsste es heissen: Auch beim Schweizer Cup nicht fort. Das gleiche geschah schon im Zusammenhang mit der Vermarktung der Nationalmannschaft. Im Verband riecht man aufgrund der jüngsten Erfolge das Geld noch mehr als der liebe Onkel Dagobert. Nach den jüngsten Erfolgen forderte der Verband mehr Geld von der Sportart, was erst zur Auflösung des Nati-Vertrags und nun auch zur Auflösung beim Schweizer Cup. Die Zahlen dazu: Bis jetzt erhielt der Verband eine Million Franken, die Begehrlichkeiten stiegen nun auf über zwei Millionen. Kommentar der Sportart: "Die Agentur Sportart AG hat sich entschieden, die aus ihrer Sicht wirtschaftlich nicht vertretbare Forderung des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) für die fortgesetzte Übernahme der Vermarktungsrechte des Schweizer Cup für die Periode von 2008 - 2013 abzulehnen."

Doch der Lateiner sagt korrekterweise: "Audi et altera pars" (resp. audiatur et altera pars). Will heisse, man solle immer erst beide Seiten anhören, bevor man sich ein Urteil bildet. Das heisst, der Fussballverband hat das gute Recht, im Erfolgsfall auch mehr Geld zu verdienen. Und für die Sportart heisst es vor allem, dass ein weiteres gewichtiges Mandat verloren geht. Swiss Ski, Schweizer Fussballnationalmannschaft, Schweizer Cup oder Spengler Cup sind die prominentesten Mandate, die dem Vermarkter zuletzt abhanden gekommen sind. Und abhanden gekommen sind Sportart dabei eben auch zahlreiche gute Leute, die heute in anderen Funktionen noch immer gute Arbeit leisten oder zu leisten versuchen (wie Martin Blaser bei GC). Weiter führt die Sportart vorläufig die Nacht des Schweizer Fussballs, die Vermarktung des Handballverbandes sowie des Frauen-Beachvolleyballteams Kuhn/Schwer. Agentur-intern wird deshalb über eine Neuausrichtung der Aktivitäten diskutiert. Mit Handball und Schweizer Sandvolleyballerinnen wird man nicht reich.

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