Mit dem falschen Organ gedacht?

Wer waren die Sünder von Thun? Wir wissen es nicht, aber wir haben den Rat für alle Frauen und Freundinnen dieser Täter: Verlasst Euren Mann. Wir wollen hier nicht als moralische Instanz auftreten, aber gewisse Sachen sollte man halt schon unterlassen. Und der Vorfall von Thun ist bei aller Freiwilligkeit des Mädchens (hallo, 15-jährig!) halt eben doch im Zusammenhang mit den Begriffen sexuelle Übergriffe und Misshandlung zu sehen.

Ihr werdet uns sagen, das Mädchen wollte ja mit den Spielern (und auch den anderen neun Verhafteten) poppen. Jaaaaa. Nur, war die Gute halt erst 15-jährig und das gehört sich nicht. Es ist ja nicht ganz unbekannt, dass sich in der Fanszene von Fussball- und Eishockeyvereinen junge Menschen tummeln, die die Spieler vergöttern. Im letzten Jahrzehnt himmelten die Halbwüchsigen der Stadt Zürich die GC-Stars an, nun stehen die die von der anderen Seite der Geleise etwas mehr im Rampenlicht.

Psychologe Allan Guggenbühl (gibt es eigentlich nur ihn, der kompetent Auskunft geben kann?) äussert sich im Tages-Anzeiger: „Es hat schon immer sexuell sehr abenteuerlustige beziehungsweise sehr verwahrloste Mädchen gegeben.“ Damit meint er den freien Willen des Mädchens zum Sex mit offenbar mindestens 21 Männern – und nur damit hier keine Missverständnisse aufkommen und auch um die Fantasien von arg geschlechtsteilgesteuerten Männlein zu unterbinden: Nicht miteinander! Dieser Punkt ist soweit ja auch unumstritten. Das Phänomen ist bekannt, Rockstars haben ebenso Erfahrungen damit, und Kent Ruhnke erzählte einst aus seiner Zeit als WHL-Spieler, dass junge Frauen die Roadtrips jeweils mitgemacht hätten und quasi zur Verfügung gestanden seien.

Offenbar ist die Emanzipation doch noch nicht so weit wie das rinarsson.ch gehofft hat. Die Männer denken noch immer zu häufig mit einem Organ, das dafür nicht gedacht ist. Ein bisschen Farbe ins Gesicht, ein bisschen knappe Kleider und schon ists dem Mann egal, wie alt sein Gegenüber ist, Hauptsache darüber. Oder wie es Guggenbühl erneut im TA sehr schön formuliert hat, braucht es für einen Vorfall auch eine „sich sehr naiv verhaltende Männergruppe“.

Die Thuner haben sich in jedem Fall zum Gespött der Nation gemacht; die Schuldzuweisung ist aus unserer Sicht eindeutig. Nur weil ein williger Fan will, ist das kein Freipass mit einer bemalten Minderjährigen ins Bett zu hüpfen. Und es ist dann schon sehr verwerflich, dass man das Ganze auch noch mit der Handykamera filmt! Das Mädchen, um im Fansektor zu prahlen? Oder die Spieler, um sich in einsamen Momenten im Hotel nicht mit Gedanken an Frau oder Freundin, sondern mit Erinnerungen an eine andere aufzugeilen???

So das ein bisschen kommentierend, nun noch eine Fakten: Die Polizei läutete am frühen Morgen erfolglos bei der Wohnung von Ibrahim Ba und Omar Papa Fayé. Und vom Thuner Vormittags-Training haben sich folgende Spieler abgemeldet: Goalie Patrick Bettoni und Milaim Rama (krank), Yves Zahnd (verletzt), die Mittelfeldspieler Benjamin Lüthi und Fabian Stoller (Job), der Finne Ari Nyman (Nati-Einsatz), Stefan Glarner (U-21), Stephan Andrist (U-20) sowie Pape Omar Faye (Nati-Einsatz mit Senegal).

Eintrag weiterempfehlen

Der offizielle TurnierfĂĽhrer zur Euro 2008
weltbild.ch

Fussball-EM 2008: Alle Spiele, alle Tore, alle Spieler, alle Fakten, alle Stadien. Das EM-Buch von den Experten der SportBILD.
weltbild.ch

Was soll das?